Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Der Beitrag beschreibt, wie Psychodrama als Verfahren innerhalb der religionspsychologischen Praxis empirisch eingesetzt werden kann, um religiöse/spirituelle Strukturen sichtbar bzw. religiöse/spirituelle Phänomene begreifbar zu machen. Hierbei gilt es, Religiosität bzw. Spiritualität als therapeutische Ressource herauszuarbeiten. Im Artikel werden zudem die religionspsychologischen Anteile des Psychodramas skizziert, die schließlich in Überlegungen zum Ritual und zur Katharsis münden. Die psychodramatische Lesung des ‚Zauberbergs‘ von vier Freimaurern dient hierbei als Fallbeispiel für die praktische Anwendung. PubDate: 2022-04-28
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung In dem vorliegenden Text geht es darum, zu verstehen, dass und wie sich kognitive Neurowissenschaftler*innen zur Erklärung ihrer Befunde auf bestehende psychologische Theorien stützen. Unter Bezugnahme auf Freuds wissenschaftstheoretische Position wird gezeigt, dass dabei nicht klar zwischen dem, was empirisch festgestellt wurde, und dem, was spekulativ zur Ordnung an das Beobachtungsmaterial herangetragen wurde, unterschieden wird. Während Freud sich bewusst war, dass solche ‚metapsychologische Setzungen‘ durch die Beobachtungen, die sie ermöglichen, nicht zu ‚verifizieren‘ sind, tendieren Neurowissenschaftler*innen dazu, ihre aus Versatzstücken aus der psychologischen Theorie und aus weltanschaulichen Wertungen zusammengebastelten Vorannahmen als faktenbasiert auszugeben. PubDate: 2022-04-13 DOI: 10.1007/s43638-022-00035-1
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Nach einer kurzen Einführung zur frühgeschichtlichen Etablierung erster staatlicher Machtsysteme wird versucht, unter begrifflicher Anlehnung an die Allmendetragik eine Tragik der staatlichen Machtsysteme spieltheoretisch zu formalisieren respektive die vermuteten psychologischen Haupteinflussfaktoren hierbei zu bestimmen. Ein grundlegendes Modell dazu ist das Gefangenendilemma und die ihm innewohnende Vertrauensproblematik, die u. a. aufgrund eines evolutionär-psychologisch fundierten rationalen Egoismus im Verbund mit politisch selbsterfüllenden Prophezeiungen zu weitverbreiteten Täuschungen (à la Machiavellis Ratschlägen im Il Principe) schwer zu überwinden zu sein scheint. Axelrods spieltheoretische Explikation der Kooperativität und deren Weiterentwicklung durch Mueller dienen dabei neben den zentralen Befunden zum altruistischen Strafen sowie denen der sozial-kognitiven Lerntheorie als eine wichtige Grundlage für die Begründung praktisch-psychologischer Handlungsmaximen zur Verminderung von dysfunktional-inhumanem Gebrauch zwischenstaatlicher Macht. Daneben wird eine generelle Bekämpfung psychischer Erkrankungen in der Breite der Bevölkerung und die Verminderung bzw. Beseitigung von Einkommensarmut in Verbindung mit Bildungsdefiziten thematisiert. Die Überwindung der inhärenten Unkooperativität im Modell des Gefangenendilemmas wäre daneben jedoch durch einen Übergang zu Win-win-Strategiekombinationen wie der „Hirschjagd“ (stag hunt) vorstellbar, was allgemein insbesondere durch das Aufkommen gemeinschaftlicher Projekte bzw. Ziele vor dem Hintergrund von Krisen denkbar ist. Hier würden die globale menschengemachte Klimaänderung bzw. andere ökologische Probleme wie der Artenschwund und deren Folgen wesentlich. PubDate: 2022-03-16 DOI: 10.1007/s43638-022-00034-2
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Im vorliegenden Beitrag, verfasst im Jahr 2006, befasst sich Ernst E. Boesch mit der Frage der Ausrichtung einer zukünftigen Kulturpsychologie sowie eines der Erforschung der Kultur gewidmeten zukünftigen Zentrums. Zentral in der Vision Boeschs ist die Transdiziplinarität dieses Konzeptes, die über die existierenden, disziplinären Forschungsstränge im wissenschaftlichen Umgang mit Kultur hinausweist. PubDate: 2022-02-28 DOI: 10.1007/s43638-022-00033-3
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Im vorliegenden Beitrag wird der akademische Lebensweg zweier Kulturpsychologen nachgezeichnet: Julius Bahle (1903–1986) und Hans Werbik (1941–2021). Trotz ihrer unterschiedlichen historischen Erfahrungen weisen die Biografien der beiden Wissenschaftler viele Parallelen auf. Ausgehend von der Liebe zur Musik erkannten sie früh, dass das subjektive Erleben einer Melodie nicht durch die „objektiven“ Methoden einer naturwissenschaftlichen Psychologie bestimmt werden kann. Beide Persönlichkeiten hatten aufgrund ihrer frühen politischen Prägung ein hohes ethisches Bewusstsein, welches den Menschen als schöpferisch frei handelndes Wesen verstand. Während Bahle aufgrund der zeithistorischen Umstände in der Nachkriegszeit eine akademische Laufbahn verwehrt blieb, konnte Werbik als Hochschullehrer einen Kreis von Gleichgesinnten finden und die Gesellschaft für Kulturpsychologie gründen. Psychologie als Kulturwissenschaft, die dem subjektiven Erleben gerecht werden soll, verband beide Persönlichkeiten. PubDate: 2022-02-16 DOI: 10.1007/s43638-022-00030-6
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Vor einigen Jahren plädierte der Soziologe Peter Berger für einen Paradigmenwechsel, um die Beziehung zwischen Moderne und Religion zu verstehen. Er schlug vor, die Säkularisierungstheorie durch eine Theorie des Pluralismus zu ersetzen und akzentuierte dabei zwei Formen des Pluralismus: Die Koexistenz verschiedener Religionen und die Koexistenz religiöser und säkularer Diskurse in der Gesellschaft wie auch im individuellen Bewusstsein. Linda Woodhead ergänzte diese zwei Formen des religiösen Pluralismus durch eine dritte Form der Dedifferenzierung, die sich durch das Aufweichen klarer Grenzen zwischen Religionen und zwischen dem Religiösen und dem Säkularen auszeichne. Sie sieht in allen drei Pluralismen Erklärungspotenzial, um den Anstieg der sogenannten nones in vielen postindustriellen Gesellschaften zu begreifen. In diesem Beitrag wird anhand von Beispielen aus empirischen Forschungsprojekten auf das analytische Potenzial der drei Pluralismen im Hinblick auf das Phänomen eines individuellen religiösen Pluralismus verwiesen und mit Vorschlägen für entsprechende kulturpsychologische Analysen verbunden. PubDate: 2022-02-15 DOI: 10.1007/s43638-022-00031-5
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Aufbauend auf dem methodischen Konstruktivismus und gestützt auf die Unterscheidung zwischen (1) einer transsubjektiv begründeten (objektiven) Wirklichkeit, einer bloß intersubjektiv geteilten (sozialen) Wirklichkeit und einer subjektiven Wirklichkeit i.e. S. sowie (2) zwischen (gesicherten) Tatsachen, möglichen Sachverhalten, fingierten Sachverhalten und simulierten Sachverhalten wird die Haltbarkeit der sozial-konstruktivistischen Auffassung untersucht, wonach jede Repräsentation der Wirklichkeit nur ein verzerrtes Abbild der Realität biete, weshalb alle Repräsentation der Wirklichkeit gleichrangig nebeneinanderstehen. Dass die sozial konstruierte Wirklichkeit notgedrungen selektiv und daher eine interpretierte (bedeutungshaltige) Wirklichkeit ist, wird nicht in Frage gestellt, wohl jedoch die Schlussfolgerungen, welche der soziale Konstruktivismus daraus zieht: (1) Die Rede von einer „äußeren Realität“ und deren „Repräsentation“ kann nicht aufrechterhalten werden. (2) Im Unterschied zu Tatsachen, die transsubjektiv nachgeprüft werden können, entbehren Bedeutungen einer transsubjektiven Basis, weshalb Aussagen über die Bedeutung eines Sachverhalts weder wahr noch falsch sind. (3) Trotzdem kann nicht jede bedeutungshaltige Wirklichkeitskonstruktion denselben Geltungsanspruch erheben. (4) Zumindest „alternative Fakten“ sind als solche identifizierbar. (5) Wahrheit vs. Falschheit behaupteter Sachverhalte ist nicht das einzige Kriterium, an dem eine Wirklichkeitskonstruktion gemessen werden kann. (6) Obwohl der Diskurs über Bedeutungen kein Diskurs darüber sein kann, ob sie wahr oder falsch sind, können Wirklichkeitskonstruktionen dennoch auf ihre Angemessenheit hin befragt werden. Und je nachdem, worauf wir unser Handeln orientieren, können sie sich als angemessen oder unangemessen erweisen. PubDate: 2022-01-10 DOI: 10.1007/s43638-021-00029-5
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht die Frage danach, was die Erlanger Handlungspsychologie war. Der Versuch einer Antwort erfolgt in drei Schritten. Erstens werden Genese, Entwicklung und Etablierung der Erlanger Handlungspsychologie, zweitens ihr Handlungsbegriff sowie Formen der Handlungserklärung und drittens Schwierigkeiten und Alternativen des Empiriebezugs nachgezeichnet. Die skizzenhafte und pointierte Rekonstruktion dieses Ansatzes erfolgt dabei immer auch mit Blick auf andere handlungspsychologische Forschungsprogramme, um seine Spezifika besser herausarbeiten zu können. PubDate: 2021-12-22 DOI: 10.1007/s43638-021-00028-6
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Julia Kristevas Konzept der Abjektion, das sie in ihrer Monografie Powers of Horror. An Essay on Abjection (1982) vorstellt, wird in der Rezeption nicht selten mit Prozessen des Ausschlusses und der Exklusion gleichgesetzt – sei es auf innerpsychischer oder sozialer Ebene. Das ist zunächst nicht verwunderlich, spielt doch die Grenze und Grenzziehung in ihrem Werk eine entscheidende Rolle: Die Abjektion ist die Grundlage der Konstitution des Subjektes und damit auch der kulturellen Ordnung, die Subjekte hervorbringt. Nur durch die Grenzziehung, als Produkt der Abjektion, können Subjekte eine stabile Psyche und eine kulturelle Identität überhaupt erst entwickeln. Diese Lesart verkennt jedoch die grundlegende theoretische Anlage des Konzeptes bzw. wendet den Begriff bereits auf psychische, aber auch soziale Prozesse an, für welche die Abjektion zunächst erst einmal die Grundlage bildet: Bei der Abjektion, so meine Lesart des Begriffs, handelt es sich primär um die Herstellung einer Grenze. Erst die Herstellung einer Grenze bildet schließlich die Grundlage für Prozesse des Ausschlusses, und zwar sowohl in der frühkindlichen Subjektbildung als auch in der Etablierung kultureller Grenzziehungen und damit der Konstitution sozialer Ordnung. Das Erleben des Abjekten ist, so argumentiere ich in diesem Beitrag, im Grunde gleichzusetzen mit einer existenziellen Krise: Durch die Irritation ontologischer Grenzen findet sich das Subjekt in einem Zustand existenzieller Angst wieder. So bieten zahlreiche Ansätze wie etwa Kant, Kierkegaard oder Heidegger in ihren Begriffsinstrumentarien differenzierte Konzepte der ‚existenziellen Angst‘ bzw. einer existenziellen Krise an, die es ermöglichen, den speziellen psychologischen Zustand, den Kristeva mit dem Begriff des Abjekts adressiert, als existenzielle Angst oder Krise (bzw. als existenzielle Ungewissheit) zu verstehen. PubDate: 2021-11-26 DOI: 10.1007/s43638-021-00025-9
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Nach einer Empfehlung, Gefühle (Affekte, Emotionen) als eigenständige, welterzeugende und -erschließende Phänomene zu analysieren, wird auf Abjektivierungen und Abjektionen fokussiert. Das von Julia Kristeva eingeführte psychoanalytische Konzept wird als ein für die Kulturpsychologie heuristisch wertvoller Begriff vorgestellt. Damit lassen sich die in verletzten Selbstgefühlen, gefährdeter Selbstachtung und „seelischer Selbstvergiftung“ (Max Scheler) begründeten Abwertungen und radikalen Entwertungen von Anderen, kulturell Fremden zumal, verstehend erklären. Abjektivierungen und Abjektionen dienen der Bewahrung eigener psychischer, sozialer, kultureller und politischer Ordnungen. Sie zeitigen dabei jedoch polemogene, destruktive Effekte, die das einvernehmliche Zusammenleben von Menschen und den für jede differenzsensible, pluralistische und tolerante Gesellschaft notwendigen Zusammenhalt untergraben und massiv gefährden. Der Beitrag endet mit einem Plädoyer für eine psychologische Aufklärung, die Gefühlsarbeit – eine mühsame Verwandlung affektiver Abjektivierungen und Abjektionen – nach sich ziehen muss. PubDate: 2021-11-23 DOI: 10.1007/s43638-021-00024-w
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Der Beitrag beleuchtet die Rezeption von Abject Art in der Kunstgeschichte und darüber hinaus. Als Kategorie, die die Kunstwissenschaft und -kritik ab den 1980er-Jahren den Schriften der französischen Psychoanalytikerin Julia Kristeva entnahm, diente sie der Kennzeichnung von Kunstwerken, die u. a. mit Repräsentationen des Körpers arbeiteten, die klassischen Idealen widersprachen. Verweise auf Verletzungen, Traumata, aber auch Körperflüssigkeiten und -grenzen waren Themen dieser Arbeiten oder wurden an ihrem Beispiel aus ästhetischer Sicht kritisch analysiert. Besonderes Augenmerk legt der Text auf politische Reaktionen auf Kunstwerke der Abject Art, die als „obszön“, „abstoßend“ oder „ekelhaft“ beschrieben und damit abgewehrt werden. Der Beitrag verdeutlicht an konkreten Beispielen, vornehmlich aus den USA, wie die künstlerischen Strategien, etwa die Verwendung bestimmter Werktitel, eine Rezeption der Werke als abjekt in Gang setzen und wie umgekehrt aber auch Werke, die bei ihrer Entstehung nicht in Bezug zu abjekten Themen gesetzt wurden, später als abjekt gedeutet wurden. PubDate: 2021-10-25 DOI: 10.1007/s43638-021-00022-y
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Sterben und Tod können als Abjekte wirksam werden und negative Auswirkungen wie Ablehnung und Ausgrenzung auf personaler und sozialer Ebene sowohl für schwerkranke und sterbende Menschen als auch ihre Zugehörigen haben. Doch sind auch Personen, die in der Hospiz- und Palliativversorgung tätig sind, von diesen Mechanismen betroffen. Im vorliegenden Artikel wird skizziert, wie der Umgang mit Abjekten zum Alltag der pflegerischen Versorgung gehört und dabei insbesondere am Lebensende die Patient:innen, ihre Familien und die Versorgenden herausfordert. Im Anschluss werden theoretische Konzepte der Hospiz- und Palliativversorgung vorgestellt, die sowohl auf Ebene der einzelnen Person und der Familie (Total-pain-Modell) als auch der gesellschaftlichen Ebene („compassionate community“) ansetzen und das transgressive Potenzial des Abjekten verringern sowie zu einem gelasseneren und weniger ausgrenzenden Umgang mit Sterben und Tod führen können. Insgesamt gibt der Artikel damit auch eine Antwort auf die Frage nach Bearbeitungsstrategien der negativen Folgen von Abjektion (Exklusion, Stigmatisierung), indem er auf die professionellen Haltungen in der Hospiz- und Palliativversorgung und deren Generalisierbarkeit verweist. PubDate: 2021-10-23 DOI: 10.1007/s43638-021-00023-x
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Im Zentrum des Beitrags steht das Motiv des Fressens, anhand dessen die Beziehung von Abjektion, Kultur und Kunst ausgemessen wird. Auf einer abstrakten Ebene behandelt der Beitrag zunächst den Aggregatzustand des Abjekten, danach adressiert er auf der konkreten Ebene von Filmbeispielen aus der Zeit von 1968 bis 1980 die Beziehung eines kulturellen Abjekten zur Ethik, insbesondere in Bezug auf den Faschismus und den Kapitalismus. PubDate: 2021-10-20 DOI: 10.1007/s43638-021-00019-7
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Der Beitrag führt vor, wie puritanische Texte mit Julia Kristevas Theorie der Abjektion, die sie in Powers of Horror (1982) darlegt, analysiert werden können. Grenzüberschreitungen wie religiöser und ziviler Ungehorsam wurden von den Puritanern in Neuengland oft als Hinweis auf sexuelle Transgression und körperliche Abjektion verstanden. Puritanische Autoren, die oftmals auch Geistliche waren, brachten Grenzüberschreitungen gerne mit spiritueller Verderbtheit und Abjektion körperlicher Sekrete, Exkrete und Exkremente in Verbindung. Die puritanischen Texte, die Gegenstand dieses Beitrags sind, befassen sich mit der Abjektion von Sperma und „monströsen“ fehlgebildeten Föten: John Winthrop und Thomas Weld verfassten drastische Schilderungen von Anne Hutchinsons und Mary Dyers „Monstergeburten“, da sie diese als Beweis für die spirituelle Verderbtheit der beiden Antinomierinnen, die es gewagt hatten, puritanische Doktrinen zu kritisieren, verstanden. Der puritanische Pfarrer Michael Wigglesworth hingegen vertraute seine eigenen abjekten, unreinen Gedanken und Handlungen, die sich auf seine männlichen Studierenden bezogen und laut seiner Beschreibung zu starken sexuellen Lustgefühlen und ungewollter Triebabfuhr führten, seinem Tagebuch in verschlüsselter Form an. Als Repräsentant der puritanischen Obrigkeit war Wigglesworth imstande, seine spirituelle und sexuelle Überschreitung religiöser Grenzen unbemerkt auszuleben, da die Abjektion körperlicher Materie in seinen privaten Räumlichkeiten stattfand. Somit konnte er seine Abjektion erfolgreich vor der Öffentlichkeit verbergen. Hutchinson und Dyer hingegen, deren vermeintliche spirituelle Transgressionen durch abjekte „monströse“ Geburten zwangsweise öffentlich gemacht wurden, wurden von den puritanischen Geistlichen, die die symbolische Ordnung Neuenglands verkörperten, für ihre Verstöße gegen die religiös-staatliche Ordnung abgestraft und aus der Gemeinschaft verstoßen. PubDate: 2021-10-05 DOI: 10.1007/s43638-021-00021-z
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Die postmortale Transplantation von Organen gilt als integraler Bestandteil von Hochleistungsmedizin. Zugleich wird immer wieder ein Mangel an gespendeten Organen problematisiert und die Autonomie der Patientinnen und Patienten gegen einen gesellschaftlichen Solidaritätsanspruch gestellt. Eine zentrale Praxis in diesem Zusammenhang ist die ‚Aufklärung‘ der Bevölkerung. In den für diesen Zwecken zusammengestellten Informationen und Kampagnen finden Widerspruch und Unbehagen jedoch meistens keinen Raum und auch bestimmte Aspekte der Organspende (wie z. B. der Tod der Spender/-innen) werden tendenziell oft übergangen. Der Beitrag richtet das Augenmerk auf eben jene ambivalenten Bereiche der Organspende und schlägt vor, sich diesen mit Kristevas Konzept des Abjekten zu nähern. Das ‚Abjekte der Organspende‘ ließe sich demnach auf vier Ebenen verorten, die vor allem die Körper der Spender/-innen betreffen: Tod und Sterben, die Zergliederung des Körpers, die Organe und das Körperinnere sowie die in der Praxis der Organspende entstehenden Grenzverschiebungen bzw. -auflösungen. Das Wechselspiel der Annäherung an und Distanzierung von diesen Aspekten der Körperlichkeit und des Sterbens, das in den Kulturtechniken der Organspende sichtbar wird, ist aus dieser Perspektive ein integraler Bestandteil dieser Praxis im Umgang mit Körper, Tod und Sterben. PubDate: 2021-10-01 DOI: 10.1007/s43638-021-00020-0
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Wissen in der modernen Welt verändert sich ständig. Da subjektive Erfahrung und sozial validiertes Wissen in enger Beziehung zueinanderstehen, unterliegt auch Wirklichkeit selbst einem permanenten Transformationsprozess. Dies bedeutet gleichzeitig, dass sich die Randbereiche des Wissens permanent verschieben – als generellem Trend von einer Konstruktion als „Außen“ hin zu fluiden und verwaschenen Teilbereichen eines „Inneren“. Der Beitrag stellt einen elementaren Sicherungsmechanismus des Wissens vor, der auf diese Transformationsprozesse reagiert. Hierzu wird Peter Bergers und Thomas Luckmanns Konzept der Nihilierung mit Julia Kristevas Ausführungen zur Abjektion verbunden und am Beispiel einer der letzten sakrosanten Grenzziehungen konkretisiert – der Ablehnung des Kannibalismus. PubDate: 2021-09-20 DOI: 10.1007/s43638-021-00018-8
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Zusammenfassung Komik mit Abjekten – insbesondere Fäkalkomik – galt lange als männliche Domäne. Das Weibliche wurde hingegen in den Bildern der Populärkultur von jeder Konnotation mit eigenen (und erst recht fremden) Körperflüssigkeiten ferngehalten. In den letzten Jahren haben sich die Rezeptions- und Produktionsbedingungen in Kino und Fernsehen bzw. Streaming-Diensten jedoch geändert. Zahlreiche Komikerinnen beschäftigen sich in ihren Comedy-Produktionen inzwischen mit weiblicher Fäkal‑, Furz- und Menstruationskomik und erheben das Drastische und Ekelerregende damit zum diskursiven Angelpunkt, um weibliche Erfahrungswelten in der Populärkultur sichtbar zu machen. Das Besondere dabei ist, dass diese Frauen die männliche Tradition der Komik mit dem Abjekten nicht einfach nur kopieren, sondern eigene Perspektiven und Deutungsrahmen schaffen, in denen über derartige Derbheiten gelacht werden kann. Der Beitrag setzt mit Blick auf exemplarische Szenen und Serien diese weibliche Komik des Abjekten ins Verhältnis zu ihren etablierten männlichen Pendants der Populärkultur und deutet sie – so die soziologische Pointe – als neue und subversive Mittel einer gegenwärtig stattfindenden Selbstermächtigung. PubDate: 2021-08-18 DOI: 10.1007/s43638-021-00017-9
Please help us test our new pre-print finding feature by giving the pre-print link a rating. A 5 star rating indicates the linked pre-print has the exact same content as the published article.
Abstract: Eine Correction zu dieser Publikation wurde veröffentlicht: https://doi.org/10.1007/s43638-021-00015-x PubDate: 2020-12-01 DOI: 10.1007/s43638-021-00016-w