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Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik
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- Von Herkunft zu Überzeugung: Deutschlands Muslime im Spannungsfeld von
Nationalismus und Politischem Islam-
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Abstract: Zusammenfassung Diese Studie untersucht das Zusammenspiel zwischen Identifikation mit dem Herkunftsland, autoritären Tendenzen und der Unterstützung des Politischen Islams unter Muslimen in Deutschland. Basierend auf einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2021 unter 1300 Muslimen in Deutschland wird ein starker Zusammenhang zwischen ausgeprägter Identifikation mit dem Herkunftsland und der Neigung zum Politischen Islam festgestellt. Diese Verbindung bleibt auch nach Berücksichtigung von Religiosität, Diskriminierungserfahrungen, wahrgenommener Diskriminierung, religionsbezogener Marginalisierung und sozioökonomischen Indikatoren bestehen. Bemerkenswert ist, dass autoritäre Einstellungen diesen Zusammenhang moderieren. Das bedeutet, dass die Neigung zum Politischen Islam nicht allein durch die Stärke der ethnischen Identifikation beeinflusst wird, sondern auch durch autoritäre Tendenzen. Dies weist auf eine Konvergenz von autoritärem Nationalismus und Politischem Islam im deutschen Kontext hin.
PubDate: 2024-07-18
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- Radikale Orientierungen Jugendlicher vor dem Hintergrund der Entwicklung
der religiösen Identität im Jugendalter-
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Abstract: Zusammenfassung Im Prozess der Identitätsentwicklung und der damit häufig verknüpften Erfahrung der Verunsicherung und des Zweifels sind Jugendliche besonders empfänglich für Angebote und Versprechungen der Wertschätzung und Anerkennung, wie sie häufig vermeintlich von radikalen Gruppierungen offeriert werden. Jugendliche beginnen spätestens ab der Pubertät aus all dem Wissen über sich, der Gesellschaft und der Welt ihr eigenes Selbstbild zu formen. „Ich bin, was ich bin“ beschreibt Erikson diesen Prozess. Was sie sind, erleben Jugendliche in Auseinandersetzung mit sich und ihrer sozialen Umwelt. Erleben sie hier, dass sich ihre religiöse Zugehörigkeit, welche maßgeblich zu ihrer Identität gehört und sich möglicherweise auch nach außen zeigt, subjektiv gesehen nicht mit einer gesamtgesellschaftlichen Zugehörigkeit vereinbaren lässt, wenden sie sich leicht Communities und Peers zu, in denen sie entsprechend ihres Selbstbildes Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Der Beitrag befasst sich mit der Entwicklung der religiösen Identität im Jugendalter und potenziell dysfunktionalen Prozessen, die zu radikalen Orientierungen führen können. Basierend auf der Auswertung qualitativer Interviews mit 26 Wissenschaftler:innen aus elf der 13 Zentren und Institute für Islamische Theologie in Deutschland wird die Bedeutung der jugendlichen Phase der Identitätsbildung für Radikalisierungsprozesse herausgearbeitet. Die Auswertung der Interviews zeigt, dass die Befragten nicht adäquat gelöste Konflikte und Krisen in der Entwicklungsphase der Ausbildung einer eigenen Identität im Jugendalter als eine der wesentlichsten Ursachen für die Entwicklung von radikalen Orientierungen ausmachen und diese Entwicklung radikaler Orientierungen als einen dysfunktionalen Sozialisationsprozess verstehen. Insbesondere die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der eigenen Religion und der damit verbundenen religiösen Identität bewerten die Expert:innen als zentral.
PubDate: 2024-07-11
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- The we—sum of its parts or something else'
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Abstract: Abstract How could the idea of continuous identity be compatible with the fact that people live in social spheres (groups) which are subject to constant change' Taking an interdisciplinary approach, this article analyzes what is meant by social and collective identity in ordinary language, psychology, and philosophy. By comparing the ideas of the Social Identity Approach, Social Representations Theory, and Identity Process Theory with Vincent Descombes’ Puzzling Identities, a work in analytic philosophy, the article addresses the fundamental problem of how identity continuity could be possible despite social change. In particular, both the changing material composition of groups and the idea of identity formation in fluid meta-contrast comparisons prove to be major obstacles to continuity. It is discussed how these obstacles might be overcome by the social psychological notions of stable prototypes or representations as well as philosophical ideas of portraying collectives as legal persons, political agents, or general will.
PubDate: 2024-06-21
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- Umkämpfte Religion: Formen und Transformationen religiöser Konkurrenz im
Feld des Islam am Beispiel Marokkos-
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Abstract: Zusammenfassung Der Artikel beschäftigt sich mit Formen und Transformationen religiöser Konkurrenz in islamisch geprägten Gesellschaften. Dabei wird auf die soziologische Feldtheorie zurückgegriffen, um eine feldtheoretische Lesart von Konkurrenzkämpfen um ‚den‘ Islam und ‚den‘ Muslimen unter den Bedingungen autoritärer Nationalstaaten zu entwerfen. Aus dieser Perspektive geraten nicht nur die staatlich-religiösen Akteure des institutionalisierten Pols im Islam (Traditionalisten, Modernisten) in den Blick, sondern auch die mit ihnen konkurrierenden islamistischen und salafistischen Gegenpole, die als neue religiöse Akteure auftreten und in ihren jeweiligen nationalstaatlichen Kontexten unterschiedliche Profile, Allianzen und Organisationsweisen aufweisen. Am Beispiel Marokkos fragt dieser Beitrag dann nach den Bedingungen, die bestimmte Formen konflikthafter Konkurrenz (Überbietung) begünstigen, und nach deren Folgen. Die feldtheoretisch geleitete Rekonstruktion der Logik und Dynamik der Auseinandersetzungen im religiösen Feld in Marokko lässt drei Phasen von den 1970er-Jahren bis heute unterscheiden: Während in einer ersten Phase (1974–2001) religiöse Konkurrenzkämpfe zwischen allen Akteuren häufig im Modus der gegenseitigen Überbietung ausgetragen wurden, in einer zweiten Phase (2001–2011) Repression und Versicherheitlichung den Interaktionsmodus im Feld bestimmten, prägen in der aktuellen dritten Phase (2011–2024) staatliche Prozesse der Renationalisierung und Verrechtlichung bei gleichzeitiger politischer Integration islamistischer Akteure die Konkurrenzdynamik im religiösen Feld. Ziel dieser feldtheoretischen Überlegungen ist es, einen Beitrag zum Verständnis ungeregelter Formen der Konkurrenz in nationalstaatlichen Feldern des Islam zu leisten und diese auf ihre möglichen Folgen hin zu befragen, nämlich die Förderung neuer und die Verfestigung alter autoritärer Konkurrenzstrukturen (Überbietung) auf beiden Seiten – Staaten wie islamistischen Bewegungen –, die sich gegenseitig legitimieren und demokratische Formen der Konkurrenz- und Konfliktaustragung verhindern.
PubDate: 2024-06-03
DOI: 10.1007/s41682-024-00170-x
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- Narrative Konstitutions- und Stabilisierungsangebote kollektiver
‚rechter‘ Identität in religionsbezogener Kommunikation-
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Abstract: Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag zeigt narrative Konstitutions- und Stabilisierungsangebote kollektiver ,rechter‘ Identität in religionsbezogener Kommunikation auf. Dabei wird deutlich, dass die Affordanzen identitätsbildender Identifikationsangebote in der Konstruktion bestimmter Narrative angelegt sind. Exemplarisch zeigt sich dies über die Konturierung eines rechtspopulistischen (religiös getönten) Masternarrativs: Forcierte Distinktionsbestimmungen zielen auf eine bestimmte Strukturierung der Wahrnehmung sozialer Realität ab. Dazu bedienen sich Kommunikationsteilnehmer:innen auf synchroner Ebene der Figur des Anti-Elitismus, in diachroner Perspektive der Vitalisierung der Vorstellung eines ,heartlands‘, das in scharfem Kontrast zur krisenhaft beschriebenen Gegenwart steht. Beide Momente der potenziell (gruppen-)identitätsbildenden Angebote, so ist anzunehmen, begünstigen nicht zuletzt affektiv die diskursive Rezeptivität und Produktivität nicht nur des Masternarrativs, sondern auch entsprechender rechtspopulistischer Narrativfragmente. Wenngleich Gary Alan Fines Klassifizierung sogenannter „movement stories“ nicht eins zu eins auf das Material des Projektes anwendbar ist, so lässt die Relektüre des Materials mit der Brille der Ausdifferenzierung in „horror stories“, „war stories“ und „happy endings“ noch einmal die unterschiedlichen narrativen Möglichkeiten und Realisierungen potenziell identitätsstiftender Identifikationsangebote in rechtspopulistischer, gar als rechtsextrem zu bezeichnenden Kommunikationen aufleuchten.
PubDate: 2024-05-15
DOI: 10.1007/s41682-024-00169-4
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- Editorial Heft 1 2024
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PubDate: 2024-05-01
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- Der Antichrist als Zerstörer des christlichen Abendlandes: Antisemitische
Motive der apokalyptischen Krisendeutung in der extremen Rechten-
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Abstract: Zusammenfassung Der Niedergang des Abendlandes und der eigenen Nation ist (auch historisch) innerhalb des Rechtsextremismus und der Neuen Rechten ein zentrales Narrativ des Kulturpessimismus. Durch Dynamiken der liberalen Moderne geht eine als stabil angenommene Identität Deutschlands bzw. Europas verloren. Vom Niedergang einer christlichen Identität Europas bzw. vom Tod des deutschen Volkes handeln die in dieser Untersuchung analysierten Beiträge aus dem Kontext der Neuen Rechten. Hierbei werden apokalyptische Deutungen aufgegriffen, die das Ende des Christentums u. a. mit der „Islamisierung“ begründen. Neben der wissenssoziologisch-rekonstruktiven Analyse dieser apokalyptischen Deutungen legt der Beitrag jedoch einen weitergehenden Fokus: So wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich antisemitische Motive in diesen apokalyptischen Deutungen wiederfinden. Zunächst werden Grundformen der modernen Apokalyptik dargestellt und in Bezug auf unterschiedliche antisemitismustheoretische Aspekte gesetzt. Die Analyse der hier angeführten Texte legt unterschiedliche apokalyptische Geschichtsdeutungen offen: So zeigen sich sowohl Formen einer inversen Apokalypse, durch die ein zukünftiger Heilszustand in eine erstrebenswerte Vergangenheit verlegt wird, als auch christlich-eschatologische Hoffnungen auf das Eingreifen Gottes in die Geschichte. Trotz dieser unterschiedlicher apokalyptischer Deutungsmuster unterscheiden sich die drei Texte jedoch nicht in ihrer Affinität zu antisemitisch geprägten Semantiken und ebenso antisemitisch grundierten Verschwörungsnarrativen.
PubDate: 2024-05-01
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- Religion gegen Angst und Wut' Evangelische Religiosität und
Politikvertrauen in Deutschland-
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Abstract: Zusammenfassung Der Beitrag analysiert die mehrdimensionalen Wirkungen evangelischer Religiosität auf das Politikvertrauen in Deutschland auf empirisch-quantitativer Grundlage. Die Untersuchung entwirft grundsätzliche Perspektiven zu den erklärenden Mikroprozessen im Zusammenspiel von religiöser Emotionalität, Weltdeutung und Vergemeinschaftung. Eine religiöse Emotionalität der verminderten Empfindung von negativen Emotionen, die in religiösen Überzeugungen und Praktiken der Situationsdeutung und der Emotionsregulation wurzelt, unterstützt das Politikvertrauen. Denn die emotionsbezogene Kontingenzbewältigung verbessert die empfundene Leistung der politischen Institutionen und ihrer Akteur:innen. Ein inklusiver Stil evangelischer Weltdeutung versteht die Gesellschaft als Ort des Engagements und der Kooperation, stärkt das Sozialvertrauen und fördert so indirekt das Politikvertrauen. Ein exklusiver Stil evangelikal-freikirchlicher Weltdeutung akzentuiert die Kooperation innerhalb der religiösen Gruppe, aber hemmt das generalisierte Sozial- und Politikvertrauen. Evangelische Gottesdienste politisieren, ohne das Vertrauen in das politische System zu stärken. Die in ihrer mehrheitlichen Ausprägung positiven Wirkungen evangelischer Religiosität auf das Politikvertrauen werden als erklärender Faktor für den positiven Zusammenhang zwischen christlicher Religiosität, Demokratieunterstützung und Populismusprävention eingeführt.
PubDate: 2024-05-01
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- Do guided mosque tours alleviate the prejudice of non-Muslims against
Islam and Muslims' Evidence from a quasi-experimental panel study from
Germany-
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Abstract: Background Anti-Muslim and anti-Islam attitudes are widespread in contemporary western societies. A grassroots movement of mosques tries to reduce prejudice by organizing guided mosque tours for non-Muslims. While this is an opportunity for intergroup contact in a social psychological sense, contact occurs under sometimes difficult conditions. As yet, its effects have not been investigated empirically. Objective We examine (a) whether visits have an immediate and medium-term effect on prejudice toward Islam and (b) how they change the visitors’ subjective images of Muslims. Methods (a) We survey N = 324 secondary school students in a three-wave panel study in 6 guided mosque tours in different parts of Germany, including a control sample. The tour programme was in line with common practice in the mosques. Standardized measurements were taken immediately before and after the tour and again several months later. (b) We asked about subjective images of Muslims and had subjects report their spontaneous associations with the term Muslim. Results (a) Most, but not all, mosque visits significantly alleviate anti-Islam prejudice in the short term. The effects fall off after several months. (b) After the visit, the image of Muslims possessed more concrete religious content, while negative and menacing associations, such as oppression of women, threat, or so-called Islamic State have decreased. Conclusions Outgroup contact in a mosque works as predicted by the intergroup contact research, even under less than optimal conditions. However, there is potential for improvement of the setup of tours in the interest of a more sustainable impact.
PubDate: 2024-05-01
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- Becoming a legitimate actor: “Rainbow pastors” and same-sex marriage
within the Evangelical Lutheran Church of Finland-
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Abstract: Abstract This article explores the public discussion in the media where a group of religious activists who call themselves rainbow pastors are constructed as a legitimate actor in terms of the same-sex marriage debate within the Evangelical Lutheran Church of Finland (ELCF). Same-sex marriage was legalized in Finland in March 2017. The majority of the population and members of the ELCF support same-sex couples’ right to marry. However, it is not officially approved within the ELCF, which causes polarization. This study draws on a neo-institutionalist framework of epistemic governance to identify the discursive representations and justifications presented in the media. The activists aimed to convince the church decision-makers and general public of the need for institutional change regarding the religious understanding of marriage while the media pushed its own agenda. The data for this study consist of news articles in which the issue of the ELCF and same-sex marriage was discussed. Four discursive representations were identified: contesting the authority of the ELCF, creating heroic narratives, drawing on common moral principles, and normalizing same-sex marriage. The findings show that the debate also turned into a battle over authority, in which the rainbow pastors challenged the official power structures of the ELCF.
PubDate: 2024-04-23
DOI: 10.1007/s41682-024-00168-5
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- Die Verbreitung antisemitischer Einstellungen in Deutschland: Befunde
aktueller repräsentativer Befragungen zu Trends seit 2021 und den
Einflüssen von Migrationshintergrund, Religionszugehörigkeit und
Religiosität-
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Abstract: Zusammenfassung Seit den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und im Gefolge des anschließenden Gaza-Krieges erfährt Antisemitismus in Deutschland wieder erheblich gesteigerte Aufmerksamkeit. Ein besonders sensibles Thema ist dabei Antisemitismus unter in Deutschland lebenden Muslim:innen. Auf Basis der Daten aus drei repräsentativen, bundesweiten Befragungen untersucht der vorliegende Beitrag Trends der Verbreitung antisemitischer Einstellungen seit 2021. Analysen erfolgen sowohl in Bezug auf die erwachsene Bevölkerung insgesamt als auch kontrastierend für verschiedene gesellschaftliche Subgruppen. Im Ergebnis finden sich für die erwachsene Gesamtbevölkerung keine signifikanten Anstiege von Formen tradierter antisemitischer Einstellungen zwischen 2021 und 2023. Es sind jedoch deutliche Binnendifferenzen zu erkennen. Insbesondere sind bei Muslim:innen nicht nur erheblich erhöhte Raten antisemitischer Einstellungen zu registrieren, sondern auch statistisch signifikante Zuwächse zwischen 2021 und 2023, die sich bei anderen Gruppen so nicht finden. Auch nach multivariaten Kontrollen soziodemografischer Merkmale und weiterer aus der Forschung bekannter sozialer Einflussgrößen sind bei ihnen weiterhin signifikant erhöhte Ausprägungen antisemitischer Einstellungen nachweisbar. Ferner erweisen sich Neigungen zur Akzeptanz von Verschwörungsnarrativen für alle Gruppen als ein stabiler, signifikanter Prädiktor. Bei Christ:innen wie Muslim:innen finden sich daneben keine Zusammenhänge der persönlichen Gläubigkeit oder der Zentralität der Religion mit Antisemitismus. Es zeigen sich aber Zusammenhänge der Ausprägung eines fundamentalistischen Religionsverständnisses mit erhöhten antisemitischen Ressentiments bei beiden Gruppen. Nur bei Muslim:innen ist darüber hinaus die Intensität der kollektiven Religionspraxis, gemessen über die Häufigkeit des Besuchs von Moscheen, nach multivariaten Kontrollen der Intensität der individuellen Gläubigkeit sowie sozialer Kontrollvariablen, mit einer Erhöhung antisemitischer Vorurteile verbunden. Politische Implikationen dieser Ergebnisse für die Prävention von Antisemitismus in der modernen deutschen Migrationsgesellschaft werden daran anknüpfend diskutiert.
PubDate: 2024-04-03
DOI: 10.1007/s41682-024-00167-6
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- Alevitische Identität in der Diaspora: Erfahrungen von Exklusion und
soziale Integration im deutschsprachigen Raum-
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Abstract: Zusammenfassung Dieser Artikel untersucht die Exklusionserfahrungen und soziale Integration von Aleviten im deutschsprachigen Raum. Trotz ihrer geringen Anzahl im Vergleich zu sunnitischen Muslimen aus der Türkei, spielen Aleviten eine wichtige Rolle in der Migrations- und Religionsforschung. Der Artikel basiert auf qualitativen Interviews mit Aleviten im Alter von 20 bis 56 Jahren, die in Deutschland, Österreich oder der Türkei geboren wurden. Die Studie beleuchtet, wie Aleviten ihre religiösen und kulturellen Traditionen im Alltag leben und wie sie aufgrund ihrer alevitischen Identität Exklusion erfahren haben. Es wird auch die Rolle der alevitischen Diaspora in Deutschland und Österreich sowie deren Verhältnis zu türkisch-sunnitischen Organisationen und dem türkischen Staat diskutiert. Der Artikel bietet einen tiefen Einblick in die alevitische Gemeinschaft und deren Interaktion mit der Gesellschaft im deutschsprachigen Raum.
PubDate: 2024-01-25
DOI: 10.1007/s41682-023-00166-z
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- The vitality of religious communities—A contribution model based on the
sociological and theological discourse-
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Abstract: The article elaborates a concept of the vitality of religious communities. Defined on the basis of previous research, it enables an identification of the determinants that make a (religious) collective vital. An examination of the theoretical discourse and recent studies on religious vitality reveals two distinct discussions. On the one hand, the sociology of religion that disregards the mesolevel; on the other, theology typically lacks a scientific foundation. This paper integrates the strength of both disciplines: the former’s explicit operationalization and abstract reflection along with the latter’s sensemaking and proximity to the field. In doing so, we provide a definition of the vitality of religious communities on the basis of the discussion of the vitality of species and ecosystems in life science. This definition is further refined with a view to organizational studies. Here, the vitality of religious communities can be described and measured in four dimensions: (operative) functionality, (shared) identity, (situational) performance, and (transformational) impact. Theological discourse and recent research point to four attributes of a (religious) community that are expected to influence vitality: professionalism, spirituality, contextuality and intentionality. Finally, the contribution model brings together the vitality dimensions and its influence factors in a coherent framework, offering concrete hypotheses for further research in both disciplines and guidance for empirical research.
PubDate: 2023-12-28
DOI: 10.1007/s41682-023-00165-0
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- Religion und Pandemie: Folgen der Corona-Pandemie für Religion und
alternative Weltinterpretationen-
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PubDate: 2023-11-20
DOI: 10.1007/s41682-023-00164-1
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- Making sense of the crisis: how religion shapes the attribution of meaning
during the corona pandemic-
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Abstract: Abstract In times of existential crisis, such as the Corona pandemic, people may turn to religious traditions that help them make new sense of the depressing situation. While recent studies have shown that during the Corona pandemic, the frequency of prayer and church attendance increased in several countries, we know little about whether and how religious interpretations of the current crisis occur. Building on Crystal Park’s Meaning Making Model, the article examines whether individual religiosity, religious affiliation, and the experience of a SARS-CoV‑2 infection influence religious interpretations of the Corona pandemic. Our results show that religiosity is strongly associated with the idea of a benevolent God and weakly associated with the concept of a punishing God. Members of specific religious groups differed significantly in their religious interpretation of the Corona pandemic. Finally, we found that the experience of a SARS-CoV‑2 infection was associated with doubts about the power of God.
PubDate: 2023-11-01
DOI: 10.1007/s41682-022-00135-y
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- „Wider die Natur“ – Zur sozialpsychologischen Dimension des
Bündnisses von Verschwörungsdenken und Spiritualität in den
Corona-Protesten. Eine Fallanalyse-
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Abstract: Zusammenfassung Seit dem Aufkommen lautstarker und öffentlichkeitswirksamer Proteste gegen die Corona-Politik wird immer öfter das Konzept der conspirituality bemüht, um den ideologischen Kitt des heterogenen Protestmilieus theoretisch zu bestimmen. Im vorliegenden Artikel wird zum einen nachgezeichnet, wie sich verschwörungs- und esoterisch-spirituelles Denken in der conspirituality miteinander verzahnt und wie diese Vorstellungs- und Gefühlswelten von okkulten Milieus ausgehend diffundierten und allmählich popularisiert wurden. Zum anderen wird anhand einer tiefenhermeneutischen Einzelfallanalyse eines biografisch-narrativen Interviews mit einer Protestteilnehmerin gezeigt, dass die Ideologiefragmente auf idiosynkratische Weise angeeignet und in die eigenen Deutungssysteme eingeflochten werden. Durch diese Herangehensweise gerät weiterhin in den Blick, welche Unsicherheiten durch die Pandemie und die politischen Versuche dieser Herr zu werden ausgelöst wurden und wie diese zu lebensgeschichtlichen Erfahrungs- und Beziehungsmustern der Interviewten stehen. Vor diesem Hintergrund, so das Fazit der Studie, dient die conspirituality als Schiefheilungsschablone, die es erlaubt gesellschaftlich (mit-)produzierte, innere Konfliktlagen zu bearbeiten und abzufedern, indem unerträgliche Affekte, Ambivalenzen und Ängste, aber auch unerfüllte Wünsche nach Harmonie und Geborgenheit projektiv entweder in die Natur gelegt oder bösartigen Verschwörer:innen zugeschrieben werden.
PubDate: 2023-11-01
DOI: 10.1007/s41682-023-00150-7
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- Verschwörung als Ersatzreligion' Religiosität, Spiritualität und
Verschwörungsaffinität in Zeiten gesellschaftlicher Krisen-
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Abstract: Zusammenfassung In Krisenzeiten gewinnen alternative Weltdeutungen an Definitionsmacht, die Leitbilder der öffentlichen Sphäre in Frage stellen. Im Zuge der COVID-19-Pandemie verbreiten sich solche Narrative in Form von Verschwörungsmythen. Sie bieten Erklärungen für komplexe Sachverhalte, indem davon ausgegangen wird, dass gesellschaftliche Ereignisse von geheimen Eliten geplant und gesteuert werden. Darüber hinaus beruhen sie häufig auf pseudotranszendentalen Erklärungen, die sich einer Überprüfung entziehen, aber schicksalhafte Ereignisse mit Sinn füllen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Verschwörungsmythen religiöse oder spirituelle Züge beinhalten. In dieser Studie untersuchen wir mit einer im April 2022 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsbefragung in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz (n = 1221) den Zusammenhang zwischen Spiritualität, Religiosität und der Affinität gegenüber Verschwörungsmythen. Die Resultate zeigen zunächst, dass insbesondere die emotionale Betroffenheit während der COVID-19-Pandemie ein wichtiger Prädiktor im Zusammenhang mit Verschwörungsaffinität ist. Je negativer die emotionale Betroffenheit, umso höher ist die Affinität gegenüber Verschwörungsmythen. Umgekehrt wirken positive Emotionen während der Pandemie negativ auf die Verschwörungsaffinität. Während die Konfessionszugehörigkeit wie auch Religiosität kaum die Verschwörungsaffinität beeinflussen, erweist sich in unserer Studie Spiritualität als wichtigster Prädiktor. Wir schliessen daraus, dass in säkularisierten Gesellschaften Spiritualität ohne die Einbindung in traditionelle religiöse Gemeinschaften mit einer verstärkten Offenheit für Verschwörungsmythen als Ersatzreligion einhergeht.
PubDate: 2023-11-01
DOI: 10.1007/s41682-022-00136-x
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- Editorial: Religion in the public square. revisiting 9/11
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Abstract: Abstract Studies on 9/11 could fill a library. In this short introduction, the editor explains the reason for overcoming the hesitation to add more studies to this library by contextualizing and charting the key concerns and the key concepts of the following contributions. These contributions suggest that 9/11 is not necessarily the watershed between a pre- and a post-9/11 order that politicians and pundits continue to write about. Instead, the attacks have served as a catalyst for trends and trajectories in the global governance of religion that continue to have a significant impact today. Returning to 9/11, then, the contributions take stock of these trends and trajectories in order to chart new ways of engaging with religion in the public square.
PubDate: 2023-05-31
DOI: 10.1007/s41682-022-00145-w
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- Religion and the harmony business: after 9/11, more is less
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Abstract: Abstract A focus on interfaith dialogue, while in itself not a bad thing, often is weaponized as an ahistorical maneuver detracting from root causes, historical injustices, material conditions, and concrete grievances. The violence of 9/11 and its aftermath is not a function of religious illiteracy or intolerance (though these do not help), but colonial, orientalist, neocolonial, and opportunistic geopolitics (as well as religious illiteracy). This obscuring generates wrong policies, which only function to further securitize and racialize (religious) communities without redressing root causes of grievances and without taking responsibility. My argument is that under the guise of more religion, the mechanisms of the global engagement with religion actually contribute to less religious literacy, to hermeneutically uncritical accounts of religiosity, and to the propping up of generic (and unelected) religious authorities, including technocrats who specialize in “religious engagement.” This argument is based on my empirical research in Kenya, the Philippines, and Bosnia, where I examined various sites of “engagement with religion.” Focusing here primarily on the case of Bosnia as it relates to the global post 9/11 industry of “engagement with religion,” I ask how and why the practices of religion and peacebuilding/development both reinforce and exceed global structural, neocolonial, and epistemic forms of violence. What I call the “harmony business” (or the business of engaging with “good” religion) focuses much more on function or doing religion/being religious as a matter of communal boundaries rather than on content or knowing religious traditions as living and contested sites of interpretation and reimagining.
PubDate: 2023-05-17
DOI: 10.1007/s41682-023-00153-4
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- Crusades, Christ, and Christmas
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Abstract: Abstract What is striking in the twenty years since 9/11 is not only the renewed attention to religion in the Western public sphere but the forms this attention has taken. Suspicion towards Islam has intensified. Narratives in which the West and Islam are conflicting and clashing entities have become entrenched. In Europe, anti-Muslim rhetoric has reached fever-pitch in far-right movements. What has gone largely unnoticed, however, is the Bible-use that can be found in the programmes, protests and proclamations of far-right groups and actors. The British far-right organisation Britain First fosters one example in recent years of such Bible-use. Far from accidental or negligible, I argue that contemporary far-right Bible-use may look banal and even benign, but it masks toxic and violent attitudes to Islam. This Bible-use demonstrates the way references to religion have come to replace overt references to race in the Islamophobic discourse of the far right. In a post-9/11 context, I contend, where forms of Islamophobia take extreme and mainstream form, it is crucial that biblical scholars identify the function the Bible has in stoking divisions and drawing distinctions between a Christian West and an Islamic other.
PubDate: 2023-05-04
DOI: 10.1007/s41682-023-00148-1
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